UNO-Resolution zur Bedeutung der Arbeit von Seeleuten

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat auf ihrer 75. Tagung eine Resolution zur Systemrelevanz von Seeleuten verabschiedet. Alle Staaten müssten trotz der Corona-Pandemie jederzeit Crew-Wechsel ermöglichen. Seeleute sollen schnellstmöglich gegen das Corona-Virus geimpft werden.

Seeleute sind "key workers" – das ist die zentrale Aussage in der vor kurzem von 71 Mitgliedsstaaten der UNO beschlossenen Resolution A/75/L.37. Daraus leitet die Entschließung konkrete Maßnahmen ab, die Regierungen, internationale Organisationen und relevanten Akteure nun umzusetzen hätten. Dazu gehören vor allem sichere Besatzungswechsel, ungehinderte Ein- und Ausreisen von Seeleuten und die Heimschaffung von "gestrandeten" Seeleuten.

Rund zwei Millionen Seeleuten auf 98.000 Handelsschiffen sorgen nach Angaben der Vereinten Nationen für den Transport von mehr als 80% der Waren des Welthandels und stellen trotz der Corona-Pandemie die reibungslose Versorgung mit medizinischer Ausrüstung, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern sicher.

Bild von Crew

Der Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO, Kitack Lim, zeigte sich zufrieden über die Annahme der Entschließung. Er dankte den Staaten, die Seeleute als systemrelevante Arbeitnehmer anerkannt haben. Die Lösung der derzeitigen Schwierigkeiten beim Besatzungswechsel sei nicht zuletzt eine Frage der Menschenreche, so Lim.

"Zwei Millionen Seeleute, davon rund eine halbe Million für europäische Reeder, spielen eine Schlüsselrolle bei der Aufrechterhaltung der weltweiten Logistikketten. Wir danken den Seeleuten für ihre harte Arbeit", so Martin Dorsmann, Generalsekretär der Europäischen Reedervereinigung ECSA. Die Europäische Reedervereinigung bekräftigte auch ihre Unterstützung für die Forderung der IMO, bei den nun anstehenden Impfkampagnen gegen das Corona-Virus vorrangig Seeleute zu berücksichtigen.