Holger Jäde (12/2017)

Holger Jäde

Holger Jäde (Menschen)

Zur Person

Organisation:

Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt e.V.
Nach Seearbeitsgesetz die zuständige Stelle für die berufliche Bildung in der Seeschifffahrt

Funktion/Position:

Geschäftsführer

Ausbildung und beruflicher Werdegang:

  • 1980-1983: Ausbildung zum Matrosen in der Seeschifffahrt anschließend 1 Jahr Seefahrtzeit als Matrose
  • 1984-1986: Erwerb des Befähigungszeugnisses Kapitän auf Mittlerer Fahrt anschließend 2 Jahre Seefahrtzeit als
    2. nautischer Offizier
  • 1988-1990: Erwerb des Befähigungszeugnisses Kapitän auf Großer Fahrt anschließend Seefahrtzeit als 2. und 1. Nautischer Offizier sowie als Kapitän
  • 1999-2002: Nautischer Sachbearbeiter im Bereich des Hafenkapitäns (Marine) im Stützpunkt Wilhelmshaven
  • 2002-2007: Havariekommando Cuxhaven
    Brandbekämpfung/ Verletztenversorgung sowie Schadstoffunfallbekämpfung
  • 2007-2008: Leiter der Außenstelle für Schiffssicherung in Neustadt/ Holstein
  • seit 2008: Geschäftsführer der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt e. V. in Bremen

Hobbies

Musik (hören), Konzerte besuchen, Lesen insbesondere skandinavische Krimis und zeitgeschichtliche Dokumentationen, ausgiebige Wald- oder Strandspaziergänge.

6 Fragen zur Schifffahrt und zur deutschen Flagge

Seefahrt war und ist auch immer ein wenig das Fernweh und der Wunsch fremde Länder und Menschen kennenzulernen.  Das Arbeiten "draußen" in der Natur unter den besonderen Bedingungen auf See und das Schiff als solches, machen auch heute noch den Reiz der Seeschifffahrt, zumindest für mich, aus.

Der Wunsch zur See zu fahren, verfestigte sich schon in jungen Jahren als Mitglied der Marinejugend in meiner Geburtsstadt Wilhelmshaven. Hier lernte ich die ersten Seemannsknoten, das Kutterpullen und machte die ersten Erfahrungen auf dem Wasser in einem "Optimisten". Mitfahrten auf Schiffen der Marine, ein Schülerpraktikum auf einem Tonnenleger und der Umgang mit den legendären "McStemm-Holzluken" während des Ferienfahrerpraktikums des VDR auf einem "Kümo" in der Nord- und Ostseefahrt, machten aus dem Wunsch "Seefahrt" dann den Beginn einer Leidenschaft und eine richtige Berufsplanung. Meine Karriere in der Seeschifffahrt nahm nach der 10. Klasse mit der Ausbildung zum Matrosen in der Seeschifffahrt ihren Lauf.......

Auch wenn es ein wenig abgedroschen klingen mag. Seefahrt ist kein Beruf sondern Berufung. Arbeiten auf dem Schiff steht im Gegensatz zu dem an Land üblichen Wechsel zwischen Arbeitszeit und der Freizeit. Es ist kein "nine to five" Job wie an Land, sondern verlangt ein gehöriges Maß an Leidenschaft. Wer diese Leidenschaft für die Seeschifffahrt spürt und hat, der wird auch immer eine Chance haben, seinen Weg in der Seefahrt zu machen.

Auch wenn es schon eine Weile her ist, so durfte ich während meiner aktiven Seefahrtzeit lange auf Schiffen unter deutscher Flagge fahren. Ich hatte immer das Gefühl, bei möglichen Problemen in kritischen Häfen, ausreichend Unterstützung durch die deutsche Flagge zu erhalten. Mit dem starken Netz an Botschaften und Vertretungen gibt es kaum einen Hafen, in dem man in Grenzfällen auf sich alleine gestellt war und ist.
Für mich ist diese Flagge immer verbunden mit dem Gefühl von Rechtssicherheit und Qualität.

Die deutsche Flagge bietet ,durch die oft zu unrecht beschimpfte Administration, Rechtssicherheit. Eine Rechtssicherheit,  die zumindest ich, so nicht unter anderen Flaggen erleben durfte. Ein weitere Stärke ist die Unterstützung durch die verschieden Ressorts der Bundes- und Länderministerien. Hier vertritt der Staat die Interessen der Flagge in den internationalen und nationalen Gremien ohne eigene kommerzielle Interessen zu haben.

Da die deutsche Flagge in direkter Konkurrenz zu den kommerziellen Vertretern und Anbietern sonstiger Flaggen steht, müssen die wirklichen Vorteile der deutschen Flagge deutlich besser und öffentlicher "verkauft" werden. Wenn dies von allen Beteiligten vertreten und entsprechend unterstützt wird, dann hat die deutsche Flagge eine wirkliche Chance und Zukunft!