BG Verkehr / Dienststelle Schiffssicherheit
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Peer Lange
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Rettungsmittel

Deutsche Flagge ist Vorreiter beim Einsatz neuer Rettungsmittel

Gute und sichere Rettungsmittel können lebensrettend sein. Für Seeschiffe in der internationalen Fahrt geben Regelwerke der internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO weltweit verbindliche Vorgaben an die Ausrüstung mit Rettungsmitteln vor. Entscheidend ist dabei, dass die Rettungsmittel auch regelmäßig überprüft und durch Fachfirmen geprüft werden.

Die deutsche Flagge war schon immer Vorreiter in der Entwicklung neuer Rettungsgeräte und -mittel. Zum Beispiel wurden die heute in der Schifffahrt weit verbreiteten Freifallrettungsboote in Deutschland entwickelt. Die Ergänzung des internationalen SOLAS-Übereinkommens für die Schiffsausrüstung zur Rettung von Personen aus See ist ebenfalls Ergebnis einer deutschen Initiative unter Federführung der Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr.

Sichere Rettung von über-Bord-Gefallenen ist bisher nur schwer möglich

Jeder Seemann kennt diese Regel: Eine Hand für mich, eine Hand für das Schiff! Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Seeleute bei starkem Seegang durch übergehende Wellen über Bord gespült werden. Auch bei der Hilfeleistung für Schiffbrüchige oder bei großen Schadensereignissen mit vielen Personen an Bord stellt sich die Frage, wie man im Wasser treibende oder schwimmende Personen wieder an Bord bekommt.

Gerade größere Seeschiffe haben einen hohen Freibord, das heißt, die Schiffswände sind bei modernen Containerschiffen häufig mehr als 10 Meter hoch. Ohne geeignete Rettungsmittel haben im Wasser befindliche Personen keine Chance, wieder an Bord zu kommen. Die auf größeren Seeschiffen vorgeschriebenen Bereitschaftsboote können bei stärkerem Seegang nicht mehr eingesetzt werden, weil dann die Eigengefährdung für die Rettungscrew zu groß ist.

Bei der Rettung von unterkühlten Personen aus dem Wasser ist eine horizontale Bergung entscheidend. Bei einer senkrechten Abbergung, wie es zum Beispiel bei der Rettung durch Hubschrauber häufig der Fall ist, besteht die Gefahr des tödlichen Kreislaufzusammenbruchs. Ursache hierfür ist der Abfall des Blutdrucks, nachdem der Verunfallte aus dem Wasser gerettet wurde.

Innovative Rettungsmittel versuchen Lösungen für diese lebensentscheidenden Herausforderungen der Personenrettung zu finden.

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Unser Filmangebot: Personenrettung aus See

Wir bieten Ihnen verschiedene Filme zum Thema "Personenrettung aus dem Wasser". Die Filme zeigen beispielhaft verschiedene Rettungssysteme (-geräte) zur Personenrettung, die in Frankreich, Norwegen und Deutschland entwickelt wurden. Der Film "Medizinische Erstmaßnahmen bei Unterkühlung" ist besonders für Ausbildungs- und Schulungszwecken geeignet.

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bild ausrüstung zur rettung aus see

Überprüfung von Ausrüstung für die Rettung aus See ist international verbindlich

Die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr hat sich international für die Einführung praxisgerechter Ausrüstung für die Rettung aus See stark gemacht. Sie wurde bei ihrer Arbeit bei der internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO durch die Flaggenstaaten Australien, Frankreich, Großbritannien, Island, Schweden sowie der internationalen Rettungsorganisation IMRF für "Recovery Systeme" unterstützt. Der jahrelange Einsatz hat sich gelohnt: Die Reeder sind verpflichtet, die Ausrüstung für die Rettung aus See auf ihren Schiffen kritisch zu überprüfen und gegebenenfalls neue Geräte anzuschaffen. Die entsprechende Regel 17-1 im Kapitel III des Internationalen Übereinkommens zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS-Übereinkommen) gilt für alle vorhandenen und neuen Schiffe unabhängig von deren Größe und Fahrtgebiet. Von der Vorgabe ausgenommen sind Sonderfahrzeuge, Traditionsschiffe, Sportboote und Schiffe der Marine.

Weitere Informationen finden Sie in der SOLAS-Regel III/17-1, umgesetzt durch die Entschließung MSC.338(91) sowie in dem Rundschreiben MSC.1/Circ.1447 (beide auf Englisch).

Die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr unterstützt Reedereien mit Schiffen unter deutscher Flagge bei der Beurteilung und der Auswahl vorhandener und neuer Möglichkeiten bei der Personenrettung.

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Zugelassene Wartungsstationen für Rettungsboote und Aussetzvorrichtungen

Die Klassifikationsgesellschaften (anerkannte Organisationen) sind für die Zulassung von Servicestationen für Rettungs- und Bereitschaftsboote, Aussetzvorrichtungen und Auslösemechanismen zuständig. Grundlage dafür ist die IMO-Entschließung MSC.402(96).

In der untenstehenden Tabelle haben wir die zugelassenen Wartungsfirmen aufgelistet, die uns durch die Klassifikationsgesellschaften mitgeteilt worden sind.

Serviceanbieter

Zulassung durch eine anerkannte Organisation (Klasse)

Weitere Infos

Diverse

DNV – Bitte deren 'Approval Finder' nutzen

Hinweise zum DNV Approval Finder:

  • Bitte wählen Sie in [All Approvals] "Approval of Service Suppliers"
  • Bitte wählen Sie in [Product Name] "Maintenance, thorough examination, operational testing, overhaul and repair of lifeboats and rescue boats, launching appliances and release gear"
  • Bitte wählen Sie in [Country] das entsprechende Land

Zulassungen, die mehr als eine Wartungsstation umfassen, werden für jede Wartungsstation einmal aufgelistet. Mit Auswahl des Zertifikats kann das Zertifikat heruntergeladen werden. Der angegebene Link führt zum Serviceportal des DNV mit den aktuell gültigen öffentlich zugänglichen Zertifikatversionen (mit allen relevanten Informationen, jedoch ohne Unterschrift/Stempel)

https://approvalfinder.dnv.com  

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Wartung von Rettungsflößen

Bitte suchen Sie auf dieser Adressenliste nach Wartungsstationen in Deutschland für Rettungsflösse.

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Grundlagenarbeit für praxisgerechte Rettungsausrüstung

Bereits seit 2006 koordiniert die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr (früher: See-Berufsgenossenschaft) die Grundlagenarbeit im Bereich der Personenrettung aus dem Wasser. Sie gründete eine Arbeitsgruppe zum Thema "Recovery - Rettung von Personen aus dem Wasser". An der Arbeitsgruppe waren unter anderem folgende Organisationen und Personen beteiligt:

  • Reederei NSB,
  • Projekt SARRAH,
  • Bundespolizei,
  • Verband Deutscher Reeder,
  • Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung,
  • Germanischer Lloyd,
  • Schleswig Holsteinische Seemannsschule,
  • die Marine,
  • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), Hildesheim (Prof. Michael Schwindt).

Die Dienststelle Schiffssicherheit der BG Verkehr hat die Arbeit der Entwickler begleitet, koordiniert, Erprobungen durchgeführt und mehrere Filme dazu produzieren lassen.

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