MARPOL-Zeugnisse und Meeresumweltschutz-Ausrüstung:

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Umwelt-Treibstoffe · Scrubber · LNG

Lösungswege für einen niedrigen Schwefelgehalt

Ölhaltige Brennstoffe

In der Seeschifffahrt ist Schweröl der nach wie vor am meisten verwendete Treibstoff für Schiffsmaschinen. Der ab 2020 weltweit vorgeschriebene Schwefelgehalt im Brennstoff von 0,50 % sowie von 0,10 % in den Überwachungsgebieten kann aber mit herkömmlichem Schweröl nicht erreicht werden. Viele Reedereien und Charterer setzen daher das niedrigschwefelige Marine Gas Oil (MGO) oder ein niedrigschwefliges Schweröl, dass sogenannte Ultra Low Sulfur Heavy Fuel Oil (ULSHFO) ein.

Durch eine Umrüstung der Maschinenanlage können Schiffe auch wechselweise Schweröl und Marine Gas Oil fahren. Allerdings ist Marine Gas Oil teurer als Schweröl.  

Gas to Liquids (GtL)

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) betreibt fünf Schiffe als Forschungs- bzw. andere Behördenschiffe. Als Treibstoff für die fünf Schiffe verwendet das BSH inzwischen den im Betrieb umweltschonenderen Treibstoff GtL – Gas-to-Liquids. Der Treibstoff ist schwefelfrei und die Abgaswerte sind in Bezug auf die Stickoxide und Partikelemissionen besser als bei herkömmlichen Dieselkraftstoffen. Auch mehrere Reedereien, die Fährschiffe im Inselverkehr der Nordsee betreiben, verwenden ebenfalls GtL als Brennstoff für ihre Schiffe. 

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Methanol, Wasserstoff, Batterien

Andere Alternativ-Kraftstoffe wie Methanol, Biodiesel, Wasserstoff, Batterien oder Hybridantriebe kommen derzeit noch nicht als realistische Alternativen in Frage, weil eine flächendeckende Umsetzung meist an einer zu geringen Wirtschaftlichkeit oder Verfügbarkeit scheitert. Einige dieser Lösungen werden jedoch bereits als Nischenanwendungen, z. B. auf Fähren im Kurzstreckenverkehr eingesetzt.

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Abgaswäscher (Scrubber)

Eine Alternative zu Marine Gas Oil sind Abgasreinigungssysteme, die sogenannten „Scrubber“. Bei diesen Anlagen werden die Schwefelverbindungen mittels Seewasser ausgewaschen. Der Einbau von Scrubbern auf einem Schiff ist teuer und nimmt vergleichsweise viel Platz in Anspruch, der dann für die Ladung fehlt. Die Einleitbedingungen für Scrubber-Abwasser in deutschen Gewässern finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

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Flüssigerdgas (LNG) als Brennstoff

Eine weitere Lösung zur Einhaltung eines niedrigen Schwefelgehaltes ist der Einsatz von Flüssigerdgas als Schiffsbrennstoff (Liquefied Natural Gas, kurz: LNG). LNG ist auf -162° Grad Celsius heruntergekühltes Erdgas, welches dann in flüssigem Zustand vorliegt. Die gesamte Maschinenanlage eines Schiffes muss auf den Einsatz von LNG ausgelegt sein, was bei fahrenden Schiffen eine teure Umrüstung erfordert. Zudem fehlt es derzeit noch an flächendeckenden Tankstationen in den Häfen. Auf der anderen Seite ist die Verbrennung von LNG im Vergleich zu herkömmlichen Treibstoffen erheblich sauberer. Schifffahrtsexperten gehen mittel- bis langfristig von einem verstärkten Einsatz von LNG in der Seeschifffahrt aus.

LNG erhält auch für die Schifffahrt unter deutscher Flagge eine zunehmende Bedeutung. Mit der MS „Helgoland“ der Reederei Cassen Eils und der MS „Ostfriesland“ der Reederei AG „Ems“ sind die ersten Schiffe unter deutscher Flagge mit LNG-Antrieb in Fahrt gegangen. 2020 hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) das neue, mit LNG betriebene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff "Atair" in Betrieb genommen.

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Überblick über alternative Kraftstoffe

Auf welchen Kraftstoff sollen Reedereien setzen, um ihre Schiffe zukünftig klimaneutral zu betreiben? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Hinzu kommt, dass aktuell neu gebaute Schiffe noch in 20 Jahren fahren werden. Jetzt getroffenen Entscheidungen von Reedereien haben also weitreichende Auswirkungen auf das Ziel, die Seeschifffahrt klimaneutral zu machen.

 Das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) gibt in seiner Studie "Kraftstoffanalyse in der Schifffahrt nach Segmenten" einen Überblick über alle umweltfreundlichen Treibstoffe als Alternative zu den bisherigen fossilen Energieträgern. Die Autoren der Studie stellen dar, wie alternativen Kraftstoffe erzeugt werden, wie effizient sie sind, was sie kosten und wie aufwendig ihr Einsatz auf umgebauten oder neuen Schiffen ist.

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