Digitales Schiffsregister Hamburg gewinnt 2. Preis bei IT-Wettbewerb

Das Schiffsregister des Amtsgerichts Hamburg hat als erstes Schiffsregister Deutschlands seine Anwendungen digitalisiert. Die neuen Verfahren sind nutzerfreundlich, zeitsparend, unbürokratisch. Beim eGovernment-Wettbewerb 2021 wurde diese Leistung jetzt gewürdigt. (08.10.2021)

Der im Jahr 2000 aus der Taufe gehobene eGovernment-Wettbewerb zeichnet richtungweisende Digitalisierungsprojekte in der öffentlichen Verwaltung aus. In diesem Jahr fand er zum 20. Mal statt, Schirmherr war Kanzleramtschef Helge Braun. Bei der Veranstaltung am 29. September wurden Preise in sechs Kategorien sowie ein Publikumspreis vergeben.

Das Digitale Schiffsregister der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Hamburg (BJV) schaffte es bei der Preisverleihung gleich zweimal aufs Treppchen:
In der Kategorie "Bestes Digitalisierungsprojekt in Bund, Ländern und Kommunen" setzte es sich gegen mehr als 70 Konkurrenten durch und kam auf den 2. Platz. (1. Platz: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg). Beim Publikumspreis erreichte es den 3. Platz.

Das Amtsgericht Hamburg führt mit rund 6.200 Einträgen das größte Schiffsregister Deutschlands, etwa zwei Drittel der Einträge sind Seeschiffe. Gerade in der weltweit agierenden Seeschifffahrt mit den unterschiedlichen Zeitzonen hatten sich feste Öffnungszeiten und Papieranträge als unzweckmäßig, zeitraubend und für die Reedereien daher auch teuer herausgestellt. 2018 wurde deshalb das Digitale Schiffsregister als IT-Projekt ins Leben gerufen. In die Projektentwicklung hin zu einer modernen Webanwendung wurden Reedereien, Banken, Anwälte, Notarinnen sowie die Nutzer eng eingebunden. Und es ging zügig voran: Seit dem Sommer 2020 werden Registerausdrucke und Schiffspapiere in Hamburg komplett elektronisch und automatisiert erzeugt. Von überall auf der Welt können jetzt Online-Anträge eingereicht werden. Auch eine Akteneinsicht ist am eigenen Computer möglich, niemand braucht dafür mehr vor Ort zu erscheinen.

Die BJV Hamburg konnte mit dem Digitalen Schiffsregister nicht nur die Jury überzeugen. „Die Digitalisierung des Hamburger Schiffsregisters hat eine Leuchtturmfunktion in der deutschen Justiz eingenommen", erklärt Anna Gallina, Hamburger Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz. Und sie gibt Beispiele: „Bremen hat das Hamburger System bereits übernommen, Berlin und Brandenburg übertragen ihre Register nach Hamburg."

Mit der Digitalisierung geht die Deutsche Flagge einen wichtigen Schritt hin zu noch mehr Kundenservice. Die Auszeichnungen beim eGovernment-Wettbewerb 2021 bestätigen diesen Weg .