Wachwechsel im "Duckdalben"

Nach 36 Jahren ist jetzt Jan Oltmanns als bisheriger Leiter des Hamburger Seemannsclubs "Duckdalben" in den Ruhestand gegangen. Nachfolger des gebürtigen Ostfriesen ist der Sozialpädagoge Sören Wichmann. Der "Duckdalben" ist der meistbesuchte Seemannsclub in Deutschland. (22.08.2022)

Verabschiedung Jan Oltmanns mit Nachfolger Sören Wichmann.jpgJan Oltmanns hat wie kein anderer den internationalen Seemannsclub "Duckdalben" geprägt. Der gebürtige Ostfriese war von Anfang an dabei, als 1986 der Seemannsclub gegründet wurde. Eigentlich hatte sich Oltmanns nach seinem Studium der Sozialpädagogik und einer Ausbildung zum Diakon als Bordbetreuer bei der Deutschen Seemannsmission Hamburg-Harburg beworben. Stattdessen bekam er den Auftrag, einen neuen Seemannsclub mitten im Hafen zu gründen. Seitdem war er als Leiter des Clubs unermüdlich für "seine" Seeleute im Einsatz.

Für seine besonderen Verdienste für Seeleute überreichte ihm der Hamburger Senat 1996 die Ehrenmedaille "Portugaleser in Silber". 2012 folgte das Bundesverdienstkreuz am Bande aus den Händen des damaligen Hamburger Wirtschaftssenators Frank Horch.

Jan Oltmanns ist am letzten Sonnabend mit einem Festgottesdienst und einer Feier im "Duckdalben" offiziell verabschiedet worden. In diesem Rahmen überreichte ihm die Hamburger Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard den Admiralitätsportugaleser des Hamburger Senats – zum zweiten Mal, was nur sehr selten vorkomme, wie Dr. Leonhard betonte. Die Ehrenmedaille ist eine Nachprägung der ersten Portugaleser-Münze von 1675 und wird an Personen verliehen, die besondere Dienste zum Wohle der Hamburger Bürger erbracht haben. In ihrer sich anschließenden Rede bezeichnete Kerstin Fehrs, Bischöfin der Kirche in Norddeutschland, Jan Oltmanns als den "Diakon der Herzen".

Sören Wichmann Duckdalben.jpgOltmanns Nachfolger ist der 28jährige Sören Wichmann. Er war früher als Festmacher im Hamburger Hafen tätig und studierte Sozialpädagogik. Während seines Studiums absolvierte er vor acht Jahren ein einjähriges Praktikum im "Duckdalben". Das hat ihn so begeistert, dass er auch danach ehrenamtlich Seeleute im Seemannsclub sowie in der Hamburger "Seafarer's Lounge" betreute. Mit seiner Weiterbildung zum Diakon schuf er die formelle Voraussetzung, um jetzt Leiter des "Duckdalbens" zu werden.

Der Seemannsclub "Duckdalben" ist seit seiner Gründung von mehr als eine Million Seeleute aus 103 Ländern besucht worden. 2011 wurde der Club als "Bester Seemanns-Club der Welt" ausgezeichnet.